Wie Sie das Fließendsprechen erlernen können
Viele Sprachlerner halten es für sehr schwierig, schnell zu sprechen, und ich werde oft gefragt, wie man schneller sprechen kann. Natürlich ist die regelmäßige Übung das A und O. Aber es ist auch sehr hilfreich, wenn man mehr Bewusstsein über das Fließendsprechen erlangt.
Erkenntnis 1: Flacher ist besser
Neulich war ich an einem Strand. Wo der Sand trocken war, war das Gehen sehr schwierig und kräfteraubend. Wo der Sand vom Meer flach gespült war, war das Gehen viel leichter, schneller und angenehmer.
Ähnlich ist es mit der Aussprache. Jedes Wort besteht aus einer Reihe von Tönen, die miteinander kombiniert das jeweilige Wort ergeben. Um die verschiedenen Töne (und daher die Wörter) richtig auszusprechen, werden der Kiefer und die Zunge in verschiedenen Positionen gebracht. Dies kann sehr kräfteraubend sein, vor allem wenn man die Töne zu forciert ausspricht und dabei Kiefer und Zunge zu viel bewegt.
Führen Sie ein kleines Experiment durch. Sprechen Sie einen deutschen Satz so schnell wie möglich aus und betrachten Sie Ihren Kiefer in einem Spiegel. Sie werden feststellen, dass sich Ihr Kiefer dabei kaum bewegt. Sie gehen auf dem flachen Sand. Sprechen Sie einen englischen Satz so schnell wie möglich aus. Sie werden eventuell feststellen, dass sich Ihr Kiefer viel mehr bewegt (auf und ab/links nach rechts) und, dass es Ihnen viel schwerer fällt, den Satz auszusprechen.
Warum passiert das? Häufig glauben Lerner, dass man ein Wort so auszusprechen hat wie es im Wörterbuch steht. Sie gehen auf dem trockenen Sand und machen es sich schwerer, weil Sie glauben, nur so ist es „richtig“. Wer das Wort schneller und leichter aussprechen will, muss das Wort „abflachen“. Das Abflachen der Wörter ermöglicht es, mit weniger Aufwand schneller und natürlicher zu sprechen.

Um das zu erreichen, hilft es, ein wenig über Phonetik zu lernen. „Schwa“ ist der Phonetik-Name für den Ton „er“, wie in „Mutter“. Auch mein Name „Donal“ beinhaltet Schwa – es steckt im „al“ von Donal. In einem Satz findet man Schwa in der Aussprache von Wörtern wie „Computer“, „Station“, „capital“, „the“ und auch „a“ (als Teil eines Satzes). Schwa setzt man in Wörtern ein, wenn man einen Satz schnell ausspricht – auch dann, wenn der Ton normalerweise beim einzelnen Wort nicht verwendet wird (übrigens, im Wort „normalerweise“ findet man „Schwa“ zweimal: Im „er“ und am Schluss „e“).
Beispiele:
Die rotmarkierten Buchstaben werden als „er“ ausgesprochen. Klicken Sie auf das Audio-Symbol, um die Aussprache zu hören.
I was going to tell you.
Hören Sie die Sätze:
Download (MP3): Schwa
Erkenntnis 2: Unsichtbare Buchstaben
Haben Sie gewusst, dass es auch unsichtbare Buchstaben gibt? Es stimmt tatsächlich. Um das Fließensprechen zu erleichtern, fügen wir unsichtbare Buchstaben hinzu. Wie kann das gehen?
Wie Sie wissen, gibt es Konsonanten und die Vokale A, E, I, O und U. Wenn ein Wort mit einem Vokal endet und das darauffolgende Wort mit einem Vokal anfängt, werden beim Sprechen zusätzliche Buchstaben hinzugefügt, die es wie eine Art von Verbindungsbrücke zwischen den Wörtern ermöglichen, schneller und flüssiger zu sprechen.
„W“-Ton
„Y“-Ton
Hören Sie die Sätze:
Download (MP3): W-Ton und Y-Ton
Also, lieber Leser. Das nächste Mal, wenn Sie eine Audioaufnahme hören, versuchen Sie festzustellen, wie Schwa, Y-Ton und W-Ton verwendet werden. Wiederholen Sie die Sätze und versuchen Sie auch, den Schwa, Y- bzw. W-Ton einzubinden. Dann sind Sie auf dem besten Weg, schneller zu sprechen.
Im nächsten Newsletter: mehr Geheimnisse des Fließendsprechens, darunter: wie man Wörter miteinander verschmelzen lässt.