Für einen Engländer ist eine Breze ein Stück Teig mit viel Salz drauf, das man in Deutschland zum Frühstück isst. Für einen Deutschen, ist sie ein Stück Heimat
Jeder von uns hat seine einzigartige Art und Weise zu lernen. Diesen persönlichen Lernstil (wieder) zu entdecken ist entscheidend für den Lernerfolg!
Sinne
Ein wichtiger Aspekt des eigenen Lernstils sind die 5 Sinne. Wir nehmen unsere Welt mit unseren 5 Sinnen wahr. Die 5 Sinne sind:
Sehen | Hören | Fühlen | Schmecken | Riechen |
Erfahrung
Wenn wir eine Erfahrung mit unseren 5 Sinnen erleben, erhalten wir eine Vielzahl von zusammenhängenden Informationen über das Erlebenis. Je tiefer die Eindrücke desto tiefer wird das Erlebnis in unserem Gedächtnis verankert. Wenn wir die Informationen mit allen Sinnen erleben, wird das Lernen dadurch erheblich erleichtert. Das gilt auch für Sprachen.
Beispiel: ein Engländer in Bayern will sich das Wort „Breze“ merken. Er sieht sie, tastet sie und, bevor er reinbeisst, riecht er sie. Die Breze schmeckt ihm gar nicht. „Igitt, was ist das für scheußliches Zeug?“ Diese für ihn unangenehme Erfahrung hilft ihm auch, sich das Wort „Breze“ zu merken. Starke Gefühle (egal ob positiv oder negativ) helfen uns dabei, uns länger an Erfahrungen zu erinnern.
Der Deutsche, der gerade seine frischgebackene Breze in einer deutschen Bäckerei in New York gekauft hat, verspürt schon durch den Duft der noch warmen Breze Heimweh. Die Breze ist für ihn mehr als nur Teigware. Sie ist mit so vielen persönlichen Erinnerungen, Werten und auch individuellen Menschen verbunden, dass sie Sehnsucht nach der Heimat hervorrufen kann.
Man könnte sagen, die Deutschen hätten eine Beziehung zum Wort „Breze“. Das Wort ist mit vielen anderen Wörtern, Situationen und Emotionen eng verknüpft. Kein Wunder, dass kein Deutscher das Wort „Breze“ je vergessen wird. Und so können Sie auch eine ebenso „sinnliche Beziehung“ zu Fremdwörtern aufbauen!
„A picture is worth a thousand words“: Kennen Sie dieses Spruch! Ein Kunde von mir, der sehr visuell lernt, wollte an einem Wochenende 50 neue Wörter lernen, eins davon war das Wort „suit“ (Anzug). Aus der Schulzeit hat er gelernt, dass man Kartei-Kärtchen nehmen soll, mit dem englischen Wort auf einer Seite und dem deutschen Wort auf der anderen Seite. Er gab verzweifelt auf. Statt der ersehnten Wörter hatte er 50 Bilder von ähnlich aussehenden weissen Karten im Kopf. Ich brachte ihm bei, wie er sich selbst beim Tragen eines schicken Anzugs visualisieren könnte. Das Ergebnis: er konnte blitzschnell das Bild abrufen und sich das Wort „suit“ dauerhaft einprägen.