Wie Sie aus der menschlichen Vorliebe für den nächsten „Kick“ Ihre eigene Strategie für das erfolgreiche Sprachenlernen entwickeln können.

Warum muss niemand an einem Kurs teilnehmen, um sich das Kaffeetrinken anzugewöhnen? Warum braucht man keinen Lehrer, um erfolgreicher Bier-Trinker zu werden? Beide Tätigkeiten sind ein Paradebeispiel dafür, wie entscheidend die Motivation für den Erfolg ist.
„Learning by doing“
„Es ist zu schwierig, eine Sprache zu lernen“, sagen viele Menschen.
Ja, es stimmt. Es kann schwierig und unangenehm sein – vor allem wenn man Anfänger ist.
Gleichermaßen stimmt es, dass es weder leicht noch angenehm ist, Bier-Trinker zu werden – vor allem wenn man Anfänger ist. Hat Ihr erstes Bier wirklich so traumhaft geschmeckt? Oder der erste Kaffee?
In allen drei Fällen gilt: Übung macht den Meister.
Motivation
Warum fangen Menschen an, Zigaretten zu rauchen? Die Motivation, der Wille oder der Druck ist entscheidend, um die Anfangsschwierigkeiten zu überwinden. Was gewinnt man daraus? Ansehen („cool“ sein)? Zusammengehörigkeit (für Teenager besonders wichtig)? Ähnlich ist es beim Lernen von Sprachen. Wer eine Sprache lernt, will etwas damit erreichen, das mehr als nur der Erwerb von Wortschatz und Grammatik ist. Vor allem Englisch muss man können, sonst „fehlt etwas“ („Was? Sie haben nie Englisch gelernt?“). Also, was wollen Sie durch Sprachen erreichen? Wie wollen Sie von anderen wahrgenommen werden?
Durchhaltevermögen
Das Biertrinken mag schlecht für die Gesundheit sein, aber es ist ein tolles Beispiel für die menschliche Fähigkeit, sich an unangenehme Tätigkeiten zu gewöhnen, bis sie als angenehm empfunden werden. Erinnern Sie sich an Ihr erstes Bier? Es hat bestimmt bitter geschmeckt, und es hat nicht sehr lange gedauert, bis Sie betrunken waren. Langsam aber sicher haben Sie sich daran gewöhnt, und mittlerweile wissen Sie, wie viel Bier Sie trinken können, bevor es unangenehm wird und Sie (verantwortungsbewusst) aufhören müssen. Ähnlich ist es mit dem Sprachenlernen. Man fängt mit kleineren Lernzielen an und Schritt für Schritt erhöht man den Kontakt mit der Sprache. Wenn Sie akzeptieren, dass es anfangs schwierig und unangenehm sein wird und dass es dann später einfacher wird und sich lohnen wird, bauen Sie auf Ihre Art und Weise Ihre Englischkenntnisse auf. Damit sind Sie auf dem besten Weg, „süchtig“ nach Sprachen zu werden.
Der Motivationskick
Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, aber auf den ersten Kaffee am Morgen will ich nicht verzichten – Ruhe, Zeitung und der wachmachende Koffeinkick. Absolut herrlich! Einige Kunden von mir sehen das Englischlernen tatsächlich als eine Oase der Entspannung im stressigen Alltag! Welchen ‚Kick‘ könnte es beim Sprachenlernen geben, der Ihr Bedürfnis nach Englisch regelmäßig befriedigt und Ihnen eine kleine „Auszeit“ schenkt?
Gewohnheiten etablieren
Kaffee trinkt man meistens zu bestimmten Uhrzeiten – kurz nach dem Aufstehen, in der Mittagspause, nach dem Essen, usw. Solche Gewohnheiten haben fast Ritualcharakter. Der erfolgreiche Lerner etabliert auch solche Gewohnheiten, die es ihm leichter machen, regelmäßig zu üben. Wie und wo würden Sie sich tagsüber regelmäßige Pausen gönnen, um Englisch zu üben? Wie und wo könnten Sie Ihre tägliche „Englisch-Dosis“ bekommen?
„Sprachen gefährden die Gesundheit“..
…wird wohl nie auf der Verpackung eines Sprachprodukts stehen. Das Sprachenlernen kostet auch nur einen Bruchteil dessen, was das Rauchen kostet, und im Gegensatz zu Koffein erhöht es den Blutdruck nicht (na ja, meistens nicht). Und ein erfolgreicher Sprachlerner wird sicher länger leben als ein erfolgreicher Raucher.
Kein Vergleich?
Vielleicht gehe ich zu weit, wenn ich das Rauchen mit dem Sprachenlernen vergleiche. Vielleicht ist das Kaffeetrinken mit dem Sprachenlernen nicht wirklich vergleichbar. Sprachenlernen als Sucht? Das ist verrückt!
Was ich mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen will: Es gibt durchaus viele Beispiele im Leben dafür, wie man eine neue (sogar unangenehme) Tätigkeit ohne Mühe lernen und meistern kann, ohne dass man „Experten“ einschalten muss. Und ähnlich kann es mit Englisch funktionieren. Sobald das Gehirn das Englischlernen als „notwendig“ einstuft, stellt sich nicht mehr die Frage, ob man überhaupt in der Lage ist, Englisch erfolgreich zu lernen, sondern wann, wo und wie oft man seine regelmäßige „Dosis“ bekommt, um das innere Bedürfnis nach Englisch zu stillen. Wenn Sie diesen Punkt erreicht haben, werden die Worte „zu schwierig“ Sie nie wieder davon abhalten können, Englisch zu lernen. Und hoffentlich werden Sie diese „Sucht“ Ihr ganzes Leben lang nie los.