- Irrtümer und Überzeugungen
- Sprachen vergleichen: Die Birkenbihl-Methode
Die Meisterin der Vergleich-Methode ist die Trainerin und Coach, Vera Birkenbihl. Sie hat erkannt, dass ein Teil des Lernens aus Vergleichen besteht: Was ist gleich? Was ist anders und wie ist es anders? Wenn man versteht, wie zwei Sprachen voneinander abweichen oder fast gleich sind, kann man ein besseres Verständnis der Sprache entwickeln.
Beispiele:
Englisch | Deutsch | Anmerkung |
I have | Ich habe | Wortwörtlich, 1:1 Übereinstimmung |
At the moment, I’m having breakfast | Ich frühstucke gerade | Weit auseinander, keine Übereinstimmung |
You mustn’t touch that | Du darfst das nicht berühren | Keine Übereinstimmung, beinhaltet auch ein gefährlicher “falscher Freund” (must not vs musst nicht) |
You’re from London, aren’t you? | Du kommst aus London, oder? | “aren’t you” wird nicht im deutchen verwendet. |
Birkenbihl entwickelte daraus eine eigene Methode, die sie (logischerweise) die Birkenbihl-Methode genannt hat…
Frau Birkenbihl behauptet, dass das Lernen von ‘Grammatik’ nicht nötig sei. Ihre Methode besteht aus einem 4-Schritt Programm: das ‘Dekodieren’; das aktive Hören; das passive Hören und das Sprechen/Schreiben.
Die Idee hinter der Methode ist ganz einfach. Sie knüpfen auf Bekanntem (sprich, Ihrer Deutschkenntisse) um das Unbekannte (sprich, die Zielsprache) zu verstehen. Der erste Schritt ist das Dekodieren. Es wird hier mit einem Beispiel erklärt:
Schritt 1:
1. Wir nehmen diesen Satz in der Muttersprache:
English: We haven’t seen each other for a long time
(Deutsche Bedeutung: Wir sehen uns seit langem nicht mehr)
2. Wir nehmen den englischen Satz mit dem PC auf
3. Wir übersetzen den englischen Satz wortwörtlich ins deutsche:
Wir haben nicht gesehen jede andere für eine lange Zeit
Komisch, oder?
Schritt 2:
Wir hören die englischsprachige Aufnahme und gleichzeitig lesen wir die ‘dekodierte’ Version. Während Sie das tun, stellen Sie sich alles bildlich vor (z.B. Sie stellen sich vor, wie Sie einen alten Freund in der Stadt treffen und mit ihm Sprechen. Stellen Sie sich das Bild (sie sehen den Freund), das Gehörte (Sie hören sich und ihn) und Ihre Gefühle (Sie freuen sich, ihn wieder zu sehen).
Schritt 3: Das passive Hören
Sie hören den Text einfach. Sie lassen sich lernen bis Sie mit dem Text zufrieden (oder gelangweilt) sind. Sie hören ganz unbewusst, fast wie Hintergrundmusik und konzentrieren Sie sich auf anderen Dinge.
Schritt 4: Anwenden
Hier sprechen Sie oder schreiben Sie den Text auf. Dabei konzentrieren Sie sich voll auf den englischen Text. Sie versuchen, den Wortlaut und Betonung des Sprechers zu imitieren. Spielen Sie mit der Aufnahme – rückwärts, vorwärts usw. bis Sie sie “gemeistert” haben.
Mehr Infos:
“Sprachenlernen leichgemacht!”
Vera F. Birkenbihl
Mvg Verlag
ISBN: 3-636-07215-3